In der Regel wird der sogenannte Ladedruck verändert, sodass der Motor entweder in gewissen Bereichen oder insgesamt mehr Leistung für den Fahrer zur Verfügung stellt. Wenn das Chiptuning richtig durchgeführt wurde (Einhaltung von Grenzwerten und entsprechende Anpassung des Fahrers), kann ein Chiptuning Männerherzen höherschlagen lassen. Wenn jedoch an der einen oder anderen Schraube falsch gedreht wird, hat dies fatale Kostenauswirkungen für den KFZ Besitzer. Wir werden gerufen, wenn der Fahrzeugbesitzer versucht, sich den Schaden vom Hersteller oder von der Versicherung ungerechtfertigter Weise ersetzen zu lassen.
In diesem Fall handelt es sich um ein KFZ mit einem Turbolader. Seitens des Herstellers werden zur Sicherung und Schonung des Motors verschiedene Grenzwerte gesetzt. Wenn zum Beispiel ein Turbolader eine gewisse „bar“ erreicht, schaltet der Turbo automatisch in ein Notprogramm und drosselt die Leistung. Hier kommt das Chiptuning zum Einsatz, indem die Grenzwerte nach oben gesetzt werden, um den Turbo in unserem Fall viel länger im höheren Bereich zu nutzen. In Abbildung 1 sehen Sie in grün den Bereich, den der Hersteller programmiert hat. Die rote Fläche stellt dar, welcher Wert durch die Manipulation zustande kommt. In der Regel werden 5 bis 7% an der Elektronik manipuliert, um dem Besitzer mehr PS zur Verfügung zu stellen. In unserem Fall wurden manche Einstellungen bis zu 40% verändert. Als Carforensic Dienstleister sind wir in der Lage, bei nahezu allen Herstellern und Modellen ein durchgeführtes Chiptuning nachzuweisen.
Abbildung 1: Turbo Abriegelung – Grün (Werkseinstellung) – Rot (Chiptuning)
In Abbildung zwei ist ersichtlich, dass der Ladedruck auf den maximal möglichen Wert konfiguriert ist. Dieser Wert liegt bei diesem KFZ bei 9,5% mehr Ladedruck, als der Hersteller dies programmiert hat.
Abbildung 2: Ladedruck Veränderung (Grün=Original, Rot=Chiptuning)
Die nächste Abbildung beschreibt den Zustand, welcher Ladedruck je nach Betätigung des Gaspedals erzeugt wird. Bei voll durchgedrücktem Gaspedal wird wesentlich mehr Ladedruck erzeugt und somit der Turbo viel mehr belastet, als vom Hersteller vorgesehen.
In diesem Fall kam es nach relativ kurzer Zeit nach dem Chiptuning zu einem sehr kostenspieligen Motorschaden. Wir als Carforensic Spezialist und IT-Sachversändiger begutachten und befunden die grünen und roten Bereiche der gespeicherten und benutzten Software.